Was ist Umsatzrentabilität?
Die Umsatzrentabilität beziffert den Gewinnanteil, der auf den Umsatz des jeweiligen Unternehmens bezogen ist. Folglich können Unternehmen mit Hilfe von dieser Kennzahl stets überprüfen, wieviel Geld das Unternehmen in Bezug auf einen Euro Umsatz verdient.
Wenn Sie für die Berechnung und Analyse Ihres Unternehmen einen externen Spezialisten beauftragen wollen, können Sie die relevanten Informationen in einem virtuellen Datenraum bereitstellen, sodass ein einfacher Zugriff möglich ist.
Unternehmen geben diese Verhältniszahl meistens als eine Prozentzahl an. Darüber hinaus gibt es einige Synonyme, die Experten und Unternehmen für den Begriff Umsatzrentabilität verwenden. Diese sind gleichbedeutend und weisen keinerlei Unterschiede auf.
Synonyme sind zum Beispiel die Umsatzrendite, der Return on Sales oder die Umsatzverdienstrate. Diese Synonyme sollten Sie kennen, falls Sie mit einem Spezialisten in einem virtuellen Datenraum kommunizieren und Missverständnisse vermeiden wollen.
Die Historie
Joseph Schumpeter stellte bereits 1907 fest, dass jeder Unternehmer lediglich bis zur Grenze der Rentabilität produziert, da eine größere Menge für Verlust sorgen würde. Allerdings meinte Schumpeter damit noch nicht die heutige Umsatzrentabilität, sondern vielmehr die Begriffe der Grenzkosten und Grenzerlöse.
Einige Jahre später im Jahr 1919 entwickelte der Du-Pont Konzern die Kennzahl des Return on Investment. Damit wollte der Konzern ausdrücken, wie rentabel das eingesetzte Kapital ist. In den Folgejahren bekam der Begriff der Umsatzrendite eine immer größere Bedeutung in der Betriebswirtschaftslehre und ist heute ein wichtiger Faktor für die Unternehmensbewertung.
Die Berechnung der Umsatzrentabilität
Die Umsatzrentabilität ergibt sich aus einer einfachen Rechnung. Unternehmen müssen lediglich den Gewinn mit 100 multiplizieren und das Ergebnis durch den Umsatz teilen. Das Ergebnis gibt den Gewinn pro 1 Euro Umsatz an.
Allerdings bietet diese vereinfachte Formel Raum für Verfälschungen. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen ratsam, dass sie das ordentliche Betriebsergebnis anstelle des Gewinns verwenden. Das ordentliche Betriebsergebnis enthält nämlich keinerlei Zinserträge und diesbezügliche Aufwendungen. Auch außerordentliche Aufwendungen und Steuern nicht sind enthalten. Die daraus resultierenden starken Schwankungen des Unternehmensgewinns verfälschen die Umsatzrendite. Deshalb ist das ordentliche Betriebsergebnis die bessere Alternative.
Die Bedeutung der Umsatzrendite
Für die meisten Unternehmen ist die Messung des Return on Sales eine wichtige Methode, um die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu analysieren und zu bewerten. Gerade für die Erfolgsmessung und –kontrolle sowie für die Planung dient die Umsatzrentabilität als wichtiger Maßstab.
Schlüsse aus der Umsatzrentabilität
Die Umsatzrendite eines Unternehmens gibt Aufschluss darüber, in welcher wirtschaftlichen Situation es sich befindet. Wenn die Umsatzrentabilität kontinuierlich trotz unverändertem Verkaufspreis steigt, deutet dies auf eine gesteigerte Produktivität hin.
Im Gegensatz dazu ist eine sinkende Umsatzrendite Indikator für eine sinkende Produktivität Ihres Unternehmens, welche zum Beispiel aus steigenden Produktionskosten resultiert.
Die Höhe der Kennzahl
Doch welcher Wert ist für Unternehmen gut? Grundsätzlich ist der Zielwert bei der Umsatzrendite relativ stark branchenabhängig. Nichtsdestotrotz ist allgemein eine Umsatzrentabilität, die mehr als 5% beträgt, für die meisten Unternehmen Grund zur Freude.
Bei Softwareunternehmen oder Firmen aus der Pharmabranche ist der Wert oftmals deutlich höher. Dort sind Werte bis zu 20% keine Seltenheit. In Einzelhandelsunternehmen liegt die Umsatzrentabilität allerdings eher zwischen 2% und 10%.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass Anbieter von qualitativ hochwertigen Produkten bessere Chancen auf eine hohe Umsatzrendite haben als Hersteller von Massenprodukten.
Die Anwendbarkeit der Kennziffer der Umsatzrendite
Grundsätzlich ist eine Anwendung dieses Maßstabs in Unternehmen sämtlicher Branchen gewährleistet. Vor allem für den Vergleich innerhalb des Unternehmens aber auch für den Vergleich mit Konkurrenten eignet sich diese Kennzahl.
Lediglich bei Kreditinstituten oder Versicherungen ist eine Anwendung und ein anschließender Vergleich mit anderen Unternehmen kaum möglich. Denn die unterschiedlichen Strukturen und Aufgabenbereich sorgen dafür, dass bei Banken die Zinsspanne und bei Versicherungen die Solvabilitätsquote zum Einsatz kommt.
Probleme und Risiken der Kennzahl der Umsatzrentabilität
Allerdings birgt eine Anwendung dieser Kennzahl auch gewisse Risiken. Vor allem bei der Verwendung der einfachen Formel mit dem Faktor Gewinn wirkt sich der unterschiedliche Steueraufwand auf das Ergebnis aus. Wenn die Ertragssteuerbelastung aber stark differiert, ist ein Vergleich mit Konkurrenten kaum möglich.
Die Veränderung der Finanzierungsstruktur oder niedrige Steuersätze können dazu führen, dass sich die Umsatzrendite eines Unternehmens verbessert. Allerdings ist die Umsatzrentabilität dann für die Bewertung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens nur bedingt anwendbar.
Vielmehr sollten Unternehmen darauf achten, was die Gründe für eine Veränderung der Kennzahl sind. Wirklich besser ist die Umsatzrendite nur dann, wenn das Umsatzvolumen gleich bleibt und der diesbezügliche Materialaufwand sinkt.
Relation von Umsatzrentabilität und Kapitalrentabilität
Der Gedanke, dass eine niedrige Umsatzrendite für eine geringe Kapitalrentabilität sorgt, ist weit verbreitet. Dies ist allerdings nicht zwangsläufig der Fall. Denn es besteht auch die Möglichkeit, dass der Kapitalumschlag hoch ist und daraus resultierend trotz einer niedrigen Umsatzrentabilität hohe Kapitalrenditen erzielt werden können.
Dies ist zum Beispiel bei einigen Lebensmittelhändlern der Fall, die typischerweise eine geringe Umsatzrentabilität aufweisen. Allerdings ist der Kapitalumschlag sehr hoch, da Kunden die Waren aus dem Regal und Lager immer wieder schnell aufkaufen, sodass das Unternehmen neue Lebensmittel nachbestellen muss.
Aus diesem Grund ist die Kapitalrendite relativ hoch. Das eingesetzte Kapital führt zu hohen Umsätzen. Eine niedrige Umsatzrendite (Gewinn pro 1 Euro Umsatz) und eine hohe Kapitalrendite sind die Folge.
Möglichkeiten zur Verbesserung der Umsatzrentabilität
Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Umsatzrendite zu erhöhen und zu verbessern. Doch was für Maßnahmen eignen sich für die Verbesserung dieser Kennzahl?
Die Senkung der Kosten
Grundsätzlich können Sie Ihre Umsatzrentabilität erhöhen, indem Sie effektiv Kosten einsparen. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass Unternehmen gebrauchte Möbel und weiteres Inventar kaufen anstatt viel Geld für neue Möbel auszugeben. Auch die Vermeidung von unnötigen Lohnerhöhungen wirkt sich positiv auf die Umsatzrendite aus. Denn alles, was die regelmäßigen Kosten senkt, erhöht bei gleichbleibenden Einnahmen die Rendite.
Die Erhöhung des Umsatzes
Darüber hinaus besteht für Unternehmen allerdings auch die Möglichkeit, den Umsatz zu erhöhen. Denn es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um eine bessere Rendite zu erzielen. Entweder sinken die Kosten oder es steigt der Umsatz – beides wirkt sich positiv auf die Kennzahl der Umsatzrendite aus.
Sie können also auch einfach den Umsatz für Ihr Unternehmen erhöhen. Aus diesem Grund ist es bedeutsam, regelmäßig das Leistungsspektrum des Unternehmens mit dem Angebot der Konkurrenten zu vergleichen. Auch eine hohe Kundenzufriedenheit und die Wahl der optimalen Preisstrategie wirken sich positiv auf die Umsatzrentabilität aus.
Werbung und Marketing-Maßnahmen runden das Paket zur Erhöhung des Umsatzes erfolgreich ab, sodass Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Ansätzen zum Erfolg kommen können. Das Endergebnis ist dann eine erhöhte Umsatzrentabilität, die die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verbessert.
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Julia ist Redakteurin bei Text-Center.com und schreibt vor allem über Themen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Technik. Weitere Beiträge von ihr finden Sie im Blog der Biteno GmbH.