Was ist Outstaffing?
Hat ein Unternehmen für die zu erledigenden Aufgaben zu wenige Mitarbeiter, werden diese ausgelagert. Outstaffing ist neben dem klassischen Outsourcing ein hervorragendes Mittel, das besonders in der IT-Branche und anderen Bereichen als New-Work-Modell genutzt wird. Während beim Outsourcing das Projekt als solches an einen externen Dienstleister vergeben wird, erbleibt beim Outstaffing die technische Leitung des Projektes beim Unternehmen selbst. Hier erfahren Sie, was Outstaffing ist, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zwischen Outsourcing und Outstaffing gibt und für wen sich welches Modell eignet
Definition
Der Begriff des Outstaffing stammt aus der Entwicklung von Software. Bei diesem Modell wird das Team im Unternehmen durch zusätzliche Mitarbeiter von außen ergänzt. Das lohnt sich vor allem bei langfristigen Projekten.
Outsourcing versus Outstaffing
Gute Mitarbeiter im IT-Bereich zu finden ist oft schwierig. Wer als Start-Up oder KMU Projekte bearbeiten will und
daher nach weiteren IT-Fachkräften sucht, sieht sich einer besonderen Herausforderung gegenüber. Fähige IT-Fachkräfte sind nicht nur schwer zu finden, sondern kosten auch relativ viel. Ein Remote-Modell kann dabei helfen.
Das ist Outsourcing
Wird die Arbeit per Outsourcing ausgelagert, erledigt ein Drittunternehmen diese von Anfang bis Ende. Gilt es beispielsweise, eine Software zu erstellen, teilen Sie dem Anbieter die Ideen, Anforderungen und das Budget mit. Dieser liefert dann die fertige Software ab. Bei Outsourcing wird daher die Dienstleistung oder das Produkt von einem externen Anbieter geliefert.
Vorteile: Sie brauchen keine Mitarbeiter zu rekrutieren. Der Dienstleister übernimmt das gesamte Projekt und der Auftraggeber konzentriert sich auf sein Kerngeschäft. Dabei werden die Kosten dank oft niedriger Stundensätze reduziert.
Nachteile: Die Erwartungen müssen klar kommuniziert werden. Das ist oft mit einem großen Aufwand an Zeit verbunden. Weil das Projekt an den externen Dienstleister übergeben wurde, lässt sich die Gestaltung des Endproduktes nur noch eingeschränkt steuern. Außerdem wird das interne Know-How des Unternehmens damit reduziert.
Das ist Outstaffing
Hier erledigen zwar externe Fachkräfte die Arbeit, jedoch als Erweiterung des internen Teams. Damit bleibt die Leitung der eigentlichen Entwicklungsarbeit im Unternehmen selbst. Es gibt wahlweise einen Ansprechpartner für beide Seiten oder das externe Team ist mit dem internen Team direkt in Verbindung.
Vorteile: Das interne Team lässt sich mit Hilfe von externen Mitarbeitern erweitern. Für diese fallen weder Lohnnebenkosten, noch Kosten für die Aus- und Weiterbildung an. Die Zahl der externen Mitarbeiter kann man jederzeit flexibel an die Auslastung im Projekt anpassen.
Nachteile: Da die Fachkräfte remote arbeiten, ist auch hier für den Projektmanager ein höherer Aufwand für die Kommunikation einzurechnen.
Unterschiede zwischen Outstaffing und Outsourcing
Die beiden Modelle unterscheiden sich deutlich. Welches vorteilhafter ist, hängt von den Anforderungen des konkreten Projektes ab. Wenn Sie die Fähigkeiten und Power Ihres eigenen Teams erweitern und trotzdem alle Fäden in der Hand behalten wollen, ist Outstaffing die bessere Wahl. Ist jedoch für das Wachstum des Unternehmens das Kerngeschäft relevant, kann man die Arbeit am Projekt auch ganz auslagern. Dann erhalten Sie das gewünschte Ergebnis, sind aber nicht in die eigentliche Arbeit der Entwicklung involviert.
Während Sie sich beim Outsourcing Ihren anderen Aufgaben widmen können, bleibt bei Outstaffing die eigentliche Entwicklung inhouse. Sie können die gesamte Arbeit jederzeit kontrollieren und bestimmen somit über die Entwicklung des Projektes. Beim Outsourcing dagegen müssen Sie darauf vertrauen, dass der Auftrag korrekt und verantwortungsvoll ausgearbeitet ist. Bei der Entscheidung zwischen diesen beiden Modellen müssen Sie als Auftraggeber also zuerst Ihre Anforderungen an das Projekt festlegen. Anschließend können Sie den idealen Anbieter für das jeweilige Modell suchen.
Für wen eignet sich das Outstaffing, für wen dagegen das Outsourcing?
In unserem Land fehlen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Software und IT viele Fachkräfte. Um die Arbeit zu leisten, die im Bereich der Digitalisierung anfällt, sind es deutlich zu wenige. So gab es allein im vergangenen Jahr gut 90.000 Stellen für IT-Fachkräfte, die man nicht besetzen konnte. In der Corona-Zeit hat sich dieser Mangel an Entwicklern und IT-Fachkräften noch einmal verschärft, allein deshalb, weil inzwischen jedes Unternehmen begriffen hat, wie wichtig Digitalisierung ist. Daher werden Entwickler von Software überall gesucht. Lassen sich keine Fachkräfte einstellen, müssen wir Projekte und die Entwicklung von Software auslagern. Daher sind Outsourcing und Outstaffing zwei Modelle, die sich zur Auslagerung von Aufgaben eignen, je nachdem, welche Anforderungen an das jeweilige Projekt bestehen. Lesen Sie hier alles zur künstlichen Intelligenz.
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich jeweils?
Verfügt Ihr Unternehmen über einen zuverlässigen Manager für das gesamte Projekt, das gleichzeitig groß ist und über einen längeren Zeitraum geht, kann Outstaffing das perfekte Modell sein. Sie ergänzen dabei Ihr eigenes Team mit externen Fachleuten. Diese arbeiten nur für das gewünschte Projekt und lassen sich gut überwachen. Ändern sich die Anforderungen an das Projektergebnis, können diese agil kommuniziert und eingearbeitet werden. Dieses Modell ist auch dann gut geeignet, wenn Sie als Unternehmen in einer Region ansässig sind, in der er kaum
spezialisierte IT-Experten gibt. Steht dagegen die Technologie nicht im Vordergrund, ist Outsourcing eine gute Wahl.
Da Sie dann nicht am Prozess der Entwicklung beteiligt sind, haben Sie auch weniger Einflussmöglichkeiten auf die gesamte Entwicklung. Oft wandern die Aufgaben beim Outsourcing an Mitarbeiter aus Osteuropa oder Indien. Daher kann es aufgrund von Sprachschwierigkeiten zu Missverständnissen und Fehlern kommen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie beim Outsourcing vertrauliche Daten und Code an das ausgewählte Unternehmen geben müssen. Hier sollten Sie sicher sein, dass Sie dem Anbieter vertrauen können und eine NDA unterzeichnen.
Fazit: Es kommt auf die Anforderungen des Projektes an
Sowohl Outstaffing als auch Outsourcing haben Vor-, aber auch Nachteile. Sie sollten vor der Wahl die Anforderungen an Ihr Projekt genau analysieren und danach das geeignete Modell auswählen.
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Janina ist Redakteurin in der Redaktion von Text-Center und schreibt außerdem im Blog von Unternehmer-Portal.net .