Was ist Ethereum?
Wer sich schon mit Begriffen wie Bitcoin oder Kryptowährung schwer tut, wird nicht gerade begeistert sein, sich nun auch um das Ethereum Gedanken machen zu müssen. Aber diese neuen Technologien werden eines Tages unser Leben bestimmen ähnlich wie das Internet, das vor dreißig Jahren auch niemand für technisch relevant hielt. Um aber das Ethereum besser zu verstehen, sollten wir uns erst einmal klar machen, wie das Internet heutzutage funktioniert. Auch interessant: wie ein Datenraum eine hochsichere Lösung für Ihre Dokumente sein kann.
Wo die Daten lagern
Alle Daten, die in der Cloud lagern wie Fotos, Facebookposts oder Firmendaten, schweben nicht frei durch die Luft, sondern lagern auf gigantischen Serverfarmen, die Amazon, Google oder Facebook betreiben. Das ruft zwar alle Datenschützer auf den Plan, aber so lassen sich all die Webseiten kostengünstig und in guter Qualität lagern und verwalten. Leider werden sie dadurch auch für illegale Zugriffe anfällig wie durch Hacker, weshalb sich viele Menschen Sorgen machen und sich ein anderes System wünschen, das mehr Sicherheit bietet.
Zentralisierung als Ursünde des Internet
Einige Experten bezeichnen die zentrale Datenspeicherung allerdings als eine Art Ursünde und fordern die erneute Dezentralisierung der Datenströme. Dazu können Internet Tools wie der Blockchain dienen. Der Blockchain ist ein Datenablageprinzip, bei dem jegliche Datensammlungen wie kleine Post-it-Zettel aneinander gereiht sind. Der Blockchain ist personalisiert und man kann es nicht unbemerkt manipulieren, was dieses Ablagesystem so sicher macht.
Sinn und Zweck des Ethereums
Während die Kryptowährung Bitcoin das Finanzsystem revolutioniert hat, wird das Ethereum die Datenspeicherung revolutionieren. Es nutzt die Blockchain-Technologie, um ähnlich wie die Banken als Finanzdienstleister große Serverfarmen als Datenlager überflüssig zu machen. Durch dieses moderne Datenverwaltungstool wird es keine riesigen Serverfarmen mehr geben, die die Datenmengen der User speichern und darauf achten, dass man alle Verträge auch erfüllt. Es schaltet also die Mittelsmänner bei der Datenlagerung aus.
Ethereum ist ein dezentraler Computer
Bisher werden alle Verträge, die im Internet ablaufen, durch das vorhandene Client-Server-Modell verwaltet. Zukünftig wird im neuen Datenverwaltungssystem aber ein sogenannter Smart Contract, also ein intelligenter Vertrag, das bisherige Modell überflüssig machen. Der Smart Contract ist ein kleines Programm, das jede Transaktion festhält und den finanziellen Teil in der Kryptowährung Ether abrechnet. Diese Währung wird auch als Treibstoff oder Gas bezeichnet und dadurch bleibt das Netzwerk am Leben.
Aus vielen Smart Contracts werden DApps
Im Ethereum werden nun die vielen einzelnen Smart Contracts ähnlich den kleinen Post-it-Zetteln aneinander geheftet, worauf dieser Stapel dann als DApps bezeichnet wird. Man überwacht die Erfüllung der Transaktionen, wobei allerdings nur diese kleinen Programme transparent sind und nicht der Mensch. Seine anderen Daten sind nicht mehr für jeden Hacker zugänglich.
In der Zukunft gibt es den DApp-Store
Heute können User in einem App Store Spiele oder andere nützliche Internet Tools kaufen. Die Bezahlung winkelt der App Store selbständig über ein Konto ab. Bei den Betreibern dieser Stores wie App Store, Amazon oder Evernote können diese aber auch machen, was sie wollen, wie beispielsweise Kunden einfach ausschließen, da sie die Entscheidungsgewalt dank ihrer Serverfarmen haben. Im zukünftigen Datenverwaltungssystem verlieren sie diese Macht wieder, da die Datenkontrolle wieder beim User liegt.
Das Ethereum gibt Usern die Datenkontrolle zurück
Durch das neue Datenverwaltungssystem verlieren die gigantischen Serverfarmen ihre Monopolstellungen, denn die Kontrolle über die eigenen Daten liegt allein beim User, der sie nach belieben ändern, verbreiten oder löschen kann. Wenn jemand anderes die Daten eines User ändern will, erfolgt dieses nur, wenn der User die Erlaubnis dazu erteilt. Früher war diese Kontrolle über die eigenen Daten normal. Doch inzwischen haben sich die User weltweit daran gewöhnt, dass ihre Daten von Marktführern nach belieben missbraucht werden.
Das Ethereum ermöglicht die Kommunikation zwischen Maschinen
In diesem Zusammenhang wird über die Einführung des Internet of Things gesprochen. Damit sind die Verständigungen zwischen zwei nicht lebendigen Usern gemeint, wie zum Beispiel der Datenaustausch von Maschine zu Maschine. Kurz gesagt, die Kommunikation von Toaster und Kühlschrank kann man so auch problemlos verwalten und lagern.
Smart Contracts erleichtert den Datenaustausch von Maschinen
Auch für solche Datenübermittlungen eignet sich die dezentrale Datenspeicherung durch das Ethereum besonders gut. Es gibt in Deutschland bereits ein Unternehmen, welches sich vorrangig mit dieser Zukunftstechnologie beschäftigt. Durch die Blockchain-Technologie kann man diese Kommunikationen präzise zuordnen und protokollieren, was beim Fehlermanagement besonders hilfreich ist.
Neue Datentechnologie ist erst am Anfang
Leider ist diese Entwicklung noch ganz am Anfang und das neue Datenverwaltungssystem ist erst im Aufbau, wobei eine komplette Dezentralisierung des Internets noch reine Zukunftsmusik ist. Allerdings wird immer mehr Menschen klar, dass die bisherige Methode der Datenspeicherung- und Verwaltung den Betreibern eine zu große Macht gibt und zweitens für illegale Zugriffe zu anfällig ist. Vielen Menschen ist klar, wie leichtfertig sie ihre Datenkontrolle abgeben. Je weiter sich die Kryptowährung Bitcoin in der Finanzwelt etablieren kann, desto mächtiger wird auch der Blockchain und dadurch wird der Weg für die neue Form der Datenspeicherung frei.
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Katharina Berger arbeitet und schreibt als Redakteurin von docurex.com über wirtschaftliche Themen.