Eine Dividende ist ein Teil des
bilanziellen Gewinns eines
Unternehmens, der an die
Aktionäre ausgeschüttet wird. Bei anderen
Kapitalgesellschaften wie der
GmbH gibt es Gewinnausschüttungen. Die Zahlung einer Dividende ist somit den
Aktiengesellschaften vorbehalten. Neben den
Kurssteigerungen sind die Dividenden eine Möglichkeit für den Aktionär und Anleger, am Erfolg des jeweiligen Unternehmens zu partizipieren.
Regelung der Dividende
Vereinbarungen über eine derartige Auszahlung an die Aktionäre des Unternehmens werden auf der jährlichen
Hauptversammlung des Unternehmens getroffen. Bei der Hauptversammlung werden verschiedene Beschlüsse gefasst. Zu den Beschlüssen gehört auch die Abstimmung über die jeweilige
Dividendenhöhe, also die Höhe der Ausschüttung des Gewinns an die Aktionäre. Zunächst schlägt der
Unternehmensvorstand die Höhe der Gewinnausschüttung vor. Dann kann die Versammlung den Vorschlag mit einfacher
Mehrheit beschließen. Allerdings müssen die
Unternehmen keineswegs einen derartigen Beschluss fassen. Die Dividendenhöhe kann auch 0 betragen. Dann beschließt die Versammlung, dass es keine Ausschüttung des Gewinns an die Aktionäre gibt und das Geld vielmehr auf andere Art und Weise eingesetzt wird. Das Tätigen von
Investitionen oder das Abbezahlen von
Schulden sind häufige Gründe für den Verzicht auf eine Auszahlung.
Der ex-Dividende Tag
In der Regel erfolgt die Ausschüttung der Dividende am Tag
nach der Hauptversammlung. Die Gutschrift auf den
Verrechnungskonten der Aktionäre zeigt sich nur wenige
Bankarbeitstage später. Die Auszahlung erfolgt am entsprechenden Tag automatisch. Wer Aktionär eines Unternehmens und Inhaber der
Aktien ist, bekommt diese ausbezahlt. Am ex-Dividende Tag kommt es zum sogenannten
Dividendenabschlag. Der Kurs der Aktie fällt häufig um einen Betrag, welcher der ausgezahlten Dividende des Unternehmens entspricht. Dies ist auf den wirtschaftlichen Grundsatz der Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Denn die Kurse an der Börse ergeben sich stets aus der Angebot einer Aktie und der Nachfrage nach der Selbigen. Wenn die Anleger nun aufgrund der bereits erfolgten Auszahlung bereit sind, weniger für den
Anteilsschein des Unternehmens zu zahlen,
verringert sich naturgemäß der Aktienkurs. Lesen Sie
hier alles zum
Dividendenabschlag.
Rhythmus der Dividenden
Dividenden werden unterschiedlich häufig ausgeschüttet. In Deutschland ist insbesondere die
jährliche Dividende gebräuchlich. Darüber hinaus sind auch halbjährliche, quartalsweise und sogar monatliche Ausschüttungen möglich. Insbesondere in den
USA gibt es eine Vielzahl von
Unternehmen, die die Dividende in unterschiedlichen Zeiträumen ausschütten.
Die Berechnung der Dividendenrendite
Für den Aktionär und Anleger ist die Höhe der Dividendenrendite von Interesse. Schließlich ist es mit dieser Kennzahl möglich, verschiedene Geldanlagen und Unternehmen zu vergleichen. Grundsätzlich wird die Dividendenhöhe in Euro pro Aktienstück angegeben. Beispielsweise wird auf der Hauptversammlung der Beschluss gefasst, dass das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 5 Euro pro Aktie ausschüttet. Die individuelle Höhe der Ausschüttung bestimmt sich immer nach der Anzahl der Aktien. Wer als Aktionär des Unternehmens beispielsweise 100 Aktien hat, kann nun mit einer Dividendenhöhe von 500 Euro rechnen.
Durch die Berechnung der Dividendenrendite ist es nun möglich, die Gewinnausschüttung mit anderen Unternehmen zu vergleichen und die Rentabilität der Geldanlage zu ermitteln. Die Dividendenrendite bezeichnet das Verhältnis der gezahlten Dividende zum jeweiligen Aktienkurs:
Dividende / Aktienkurs x 100%
Im gewählten Beispiel gab es eine Gewinnausschüttung in Höhe von 5 Euro pro Aktie. Wenn der Börsenkurs am Stichtag bei 100 Euro liegt, gilt folgende Berechnung:
5 / 100 x 100% = 5%
Die Dividendenrendite des gewählten Unternehmens beträgt 5%. Dabei handelt es sich um einen vergleichsweise guten Wert.
Versteuerung der Dividende
In Deutschland müssen Privatpersonen die Dividenden sowie alle Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuern. Einschlägig ist die sogenannte Abgeltungssteuer. In den meisten Fällen wird die Steuer direkt von der Ausschüttung abgezogen und an das Finanzamt abgeführt. Meistens werden die Steuern vorher also von der Bank abgezogen – die Bardividende wird dann auf das Konto überwiesen.
Etwas anders sieht dies bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften aus. Diese versteuern die eingenommenen Dividenden nach dem speziellen Teileinkünfteverfahren. Das Teileinkünfteverfahren regelt die Besteuerung bei Einnahmen aus Beteiligungen an bestimmten Kapitalgesellschaften. Sowohl Ausschüttungen als auch Veräußerungsgewinne fallen unter dieses Verfahren.
Zudem müssen Anleger und Aktionäre beachten, dass bei Dividenden von ausländischen Aktien in vielen Fällen am Sitz der Gesellschaft eine weitere Steuer einbehalten wird. Die sogenannte Quellensteuer bzw. dessen Höhe variiert von Land zu Land.
Zugunsten der Anleger umgehen einige Aktiengesellschaften die Besteuerung der Dividenden. Dann wird die Ausschüttung aus dem steuerlichen Einlagenkonto vorgenommen. Die Gesellschaft kann die Ausschüttung als steuerliche Rückzahlung von Einlagen bezeichnen, sodass die Abgeltungssteuer nicht fällig wird.
Dividendenpolitik der Unternehmen
Die jeweilige
Dividendenpolitik gibt Aufschluss über das Unternehmen. Grundsätzlich gilt die Dividende als Anzeichen für die
wirtschaftliche Stärke des Unternehmens. Jedoch ist ein reiner Blick auf die Dividende für Anleger nicht empfehlenswert. Unternehmen können eine vergleichsweise hohe Dividende auch nutzen, um den eigenen Aktienkurs
anzutreiben und Anteile am Unternehmen
beliebter zu machen. Im optimalen Fall orientiert sich die Höhe der Ausschüttung am
Überschuss des Unternehmens. Unternehmen sollten immer noch einen Teil des Gewinns in Investitionen stecken, um sich in der Zukunft
wettbewerbsfähig zu positionieren. Dividenden können somit Zeichen für die Stärke eines Unternehmens sein – es ist jedoch auch das Gegenteil möglich. Hier empfiehlt sich ein genauer Blick in die
Bilanz der AG.
Weitere Arten der Dividende
Bei der klassischen Dividende handelt es sich um die Ausschüttung des Gewinns in Geldform an die Aktionäre. Daneben gibt es jedoch noch weitere Dividendenarten. Die Gewinnausschüttung kann zudem als eine Art Sachdividende erfolgen. Die Aktionäre erhalten hier Wirtschaftsgüter oder weitere Aktien. Bei der Stockdividende gibt es für die Aktionäre ebenfalls neue Aktien anstelle des Gelds.