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Goldene Bilanzregel

Die goldene Bilanzregel bezeichnet den Finanzierungsgrundsatz, durch den man das Anlagevermögen Ihres Unternehmens durch längerfristig gebundenes Kapital deckt. Im Gegensatz hierzu kann das Umlaufvermögen auch durch kurzfristiges Kapital wie beispielsweise Kredite finanziert werden kann.

Aussage der Regel

Dabei geht diese goldene Regel der Bilanz so weit, dass sie eine Übereinstimmung der jeweiligen Laufzeiten fordert. Das bedeutet für Sie, dass Ihr Anlagevermögen, zu dem neben den allgemeinen Gegenständen auch der Datenraum – hierbei handelt es sich um einen geschützten Raum, in dem auf Servern alle Daten Ihres Unternehmens gesichert und Ihren Kunden zur Verfügung gestellt werden – gehört, durch Eigenkapital gedeckt bzw. finanziert wird. Und das über einen möglichst langen Zeitraum.

Ist dies der Fall, so steht Ihr Unternehmen erst einmal aus bilanzieller Sicht gut da. Eine Garantie für den Erfolg oder die Liquidität ist die Einhaltung dieser Regel jedoch nicht, da diese beiden Punkte immer von weiteren Aspekten abhängig sind. So werden die Fristen des gebundenen Kapitals nicht durch die Bilanz erfasst und abgebildet. Auch spielt das verhalten Ihrer Kunden und Lieferanten hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Einordnung in die Finanzierungsregeln

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Die Liquidität eines Unternehmens lässt sich darstellen

Die goldene Bilanzregel ist eine sogenannte horizontale Finanzierungsregel. Dabei wird sie bilanziell präziser dargestellt. Wie bereits erwähnt, besagt die Regel, dass das Eigenkapital das Anlagevermögen decken soll. Im weitergehenden Sinne kann jedoch auch verstanden werden, dass das Anlagevermögen durch Fremdkapital mit langer Bindung gedeckt sein kann.

Bei einer noch weiter auflockernden Betrachtungsweise kann man die Regel sogar so definieren und verstehen, dass neben dem Anlagevermögen auch das auf Dauer gebundene Umlaufvermögen, die sogenannte eiserne Reserve, hiervon erfasst ist. Daraus folgt, dass Gegenstände des Umlaufvermögens, die nicht dauernd gebunden sind, durch kurzfristiges Kapital zu finanzieren sind.

Allerdings handelt es sich hierbei weniger um eine Bilanzregel sondern vielmehr um eine Finanzierungsregel. Diese besagt, dass langfristig gebundenes Kapital auch langfristig finanziert sein soll, während die Mittel zur kurzfristigen Finanzierung auch nur kurzfristig gebunden sein sollen. Hier spielt das Prinzip der Fristenkongruenz zwischen Mittelverwendung und Mittelherkunft eine entscheidende Rolle.

Bedeutung

Auch wenn die praktische Bedeutung der horizontalen Regeln zur Finanzierung ihre Grenzen hat, so bietet sie Ihnen in der Bilanz sehr gute Möglichkeiten, die Liquidität Ihres Unternehmens aufgrund der vorhandenen Kapital– und Vermögensstruktur auf mittel- und langfristige Zeiten darzustellen und auch zu zeigen, wie lange Sie in der Lage sind, diese auch aufrecht zu erhalten.

Wenn Sie diese Regeln einhalten, so haben Sie gute Chancen, das finanzielle Gleichgewicht auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. Beachten Sie jedoch nicht nur die langfristigen Bereiche. Sie können Ihre Liquidität grundsätzlich nur dann aufrecht erhalten, wenn Sie auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht aus dem Auge verlieren und so jederzeit in der Lage sind, Ihren kurzfristigen Verbindlichkeiten auch nachzukommen.

Wie Sie sehen reicht es nicht, sich nur mit der goldenen Bilanzregel zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang ist auch immer die goldene Finanzierungsregel zu sehen. Diese beiden stehen in einer absoluten Abhängigkeit voneinander.

Horizontale Kapital- / Vermögensstrukturregel

Bilanzregel

Die goldene Bilanzregel

Die horizontale Kapital- bzwVermögensstrukturregel beinhaltet die Vorstellung über die fristenmäßigen Abstufungen und Zuordnungen in der Bilanz. Danach sollen langfristige Vermögensteile auf der Aktivseite entsprechend langfristiger Passiva zugeordnet sein bzw. denen gleich stehen. Dies soll bei kurzfristigen Positionen analoge Anwendung finden.

Hiervon ist die goldene Bilanzregel nicht erfasst. Diese zielt auf die bestehende Gliederung der Bilanz an sich in Bezug auf Aktiva und Passiva. In der Bilanz entscheidet die zeitliche Komponente darüber, ob man eine Position der Aktiv- oder Passivseite zuordnet. Somit kann man die Forderung der Regel, dass den Aktiva entsprechende Passiva zugeordnet werden, auch mit bilanziellen Begriffen umschreiben und umsetzen. Allerdings sollten Sie hierbei immer berücksichtigen, dass Fälligkeitstermine in der Bilanz grundsätzlich ungenau sind.

Fristenkongruenz – Anwendung der goldenen Bilanzregel

Die goldene Bilanzregel findet vor allem in Verbindung mit einer Fristenkongruenz in der Finanzierung praktische Bedeutung und Anwendung analog zum Anlagedeckungsgrad. Demnach ist das Anlagevermögen langfristig und das Umlaufvermögen kurzfristig zu finanzieren. Hier können Sie jedoch nur beschränkte Informationen sammeln, da eine Bilanz sich immer auf die Vergangenheit bezieht und Sie diese Werte nicht für die Zukunft übertragen können.

Des Weiteren ist zu beachten, dass man auch Teile des Anlagevermögens kurzfristig ohne oder nur mit geringem Verlust auflösen kann oder liquide sein können. Hierzu zählen vor allem börsennotierte Wertpapiere. Diese Tatsache gilt auch in umgekehrter Folge für das Umlaufvermögen. Dies ist für externe in der Regel nicht ersichtlich.

Daraus folgt, dass die goldene Bilanzregel nur eine tendenzielle Aussagekraft in Bezug auf die jeweilige Finanzierung bietet.