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Unternehmenserfolg – Faktoren und Kennzahlen

Am Ende zählt das Ergebnis! Selbst wenn dieser Spruch aus dem Geschäftsleben stimmt: Um ein Unternehmen bzw. eine Firma erfolgreich zu führen, sind die Ergebniskennzahlen differenzierter zu analysieren. Ob der Unternehmenserfolg positiv oder negativ war, ist nicht nur im Jahresabschluss darzustellen. Das Ergebnis entscheidet über die weiteren unternehmerischen Entscheidungen und auch über die Zukunft der Mitarbeiter. Als eine der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen führt die Ermittlung des Betriebsergebnisses schließlich zum Unternehmenserfolg und macht deutlich, ob mit dem Unternehmenszweck Geld verdient wird.

Betriebsergebnis: ausschließlich betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung bildet die Grundlage für das Ergebnis und damit ebenso die Grundlage für einen positiven Unternehmenserfolg. Die Kennzahl kommt aus dem Handelsgesetzbuch (HGB) und umfasst eine klar definierte Periode. Das Betriebsergebnis zeigt den Betriebserfolg an, der mit dem eigentlichen Betriebszweck erzielt wurde.

Beispiel: Ein Fahrradgeschäft bietet als besonderen Service die Lieferung der Fahrräder zu seinen Kunden an. Das Lieferfahrzeug ist in die Jahre gekommen und bei der Neuanschaffung möchte der Händler seine Liquidität schonen. Das neue Fahrzeug wird geleast und das alte verkauft. Die Einnahmen aus dem Verkauf wurden zweifelsohne für das Geschäft erzielt, zählen allerdings nicht zum eigentlichen Geschäftszweck. Der besteht aus dem Vertrieb von Fahrrädern und den dazugehörigen Serviceleistungen. Da diese Einnahmen für die Bewertung der Geschäftsentwicklung unerheblich sind, tragen die Erträge nicht zum Betriebsergebnis bei

Wie wird das Betriebsergebnis berechnet?

Die betrieblichen Aufwendungen werden den betrieblichen Erträgen gegenübergestellt. Diese werden der Gewinn-und-Verlust-Rechnung entnommen. Das ermittelte Ergebnis ist der Betriebsgewinn oder der Betriebsverlust.

UnternehmenserfolgIm Beispiel des Fahrradgeschäfts sind die Fahrradverkäufe sowie Serviceleistungen die wesentlichen Betriebseinnahmen. Bei den Betriebsausgaben sind die Rechnungen für den Einkauf neuer Fahrräder die

Das ausschlaggebende Betriebsergebnisgrößten Posten. Betriebsfremde Ausgaben finden keine Berücksichtigung. Das sind beispielsweise Steuern und Zinsen, da diese Ausgaben ebenfalls nicht die geschäftliche Entwicklung wiedergeben. EBIT (Earnings before interest and taxes) bzw. der EBITDA  ist aus diesem Grund ein weiterer gebräuchlicher Begriff.

Für die Ermittlung des Betriebsergebnisses werden das Umsatzkostenverfahren oder das Gesamtkostenverfahren eingesetzt. Nach dem Handelsgesetzbuch besteht für bilanzierungspflichtige Unternehmer in Deutschland ein Wahlrecht zwischen den beiden Varianten. Nach der Auswahl muss das gewählte Verfahren jedoch beibehalten werden. Firmenstruktur und Art der Produkte sind wesentliche Kriterien, an denen die Wahl der Verfahren sinnvollerweise festgemacht wird. Das gängigste Verfahren ist in Deutschland das Gesamtkostenverfahren. Der ausgewiesene Betriebserfolg ist in beiden Verfahren identisch und entscheidend für den Unternehmenserfolg.

Berechnung nach dem Umsatzkostenverfahren

Die Kostenstellenrechnung kommt betriebswirtschaftlich dem Umsatzkostenverfahren am nächsten. Die Aufwendungen werden exakt dort festgestellt, wo sie entstehen. Weiteres wesentliches Merkmal: Ausschließlich die im Abrechnungszeitraum angefallenen Aufwendungen und Erträge werden für die Berechnung herangezogen. Wesentlich unterscheiden sich die beiden Kostenverfahren ebenfalls in der Darstellung von Bestandsveränderungen, dem laufend veränderten Lagerbestand.

Beispiel Fahrradgeschäft: Das Fahrradgeschäft ist gewachsen und betreibt inzwischen mehrere Filialen und eine große Servicewerkstatt. Ebenfalls gewachsen ist die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter. Um den Betriebsgewinn zu erhöhen, erfolgt ein Ausbau des Onlinehandels. Für die Ermittlung des Betriebsergebnisses werden die Aufwendungen den Umsätzen zugeordnet, bei denen sie angefallen sind. Das bedeutet, den im Abrechnungszeitraum verkauften Fahrrädern werden die dazugehörigen Einkaufsrechnungen gegenübergestellt. Aufwendiger wird das Verfahren bei den weiteren Aufwendungen wie beispielsweise Vertriebskosten. Lesen Sie hier alles zum Thema Betriebskosten.

Hierzu gehört, dass die jeweils passenden Personalkosten zugeordnet sind. Das erfordert den Nachweis darüber, wer wann welches Fahrrad verkauft hat. Dies können ebenso Mitarbeiter sein, die in der Regel in der Werkstatt beschäftigt sind und im Vertretungsfall ein Fahrrad verkaufen. Beim Umsatzkostenverfahren lässt sich auf diese Weise feststellen, wie sich die Expansion im Onlinehandel auf das Betriebsergebnis auswirkt. Wie hoch ist der Anteil der Vertriebskosten und wie hat er sich verändert? Selbst wenn Mitarbeiter in Werkstatt und Verkauf übergreifend beschäftigt sind, stehen entscheidende Kennzahlen zur Verfügung. Das Beispiel macht deutlich, dass bei der Entscheidung, ob Umsatzkostenverfahren oder Gesamtkostenverfahren, Aufwand und Ertrag gegenübergestellt sein sollten.

Berechnung nach dem Gesamtkostenverfahren

Unternehmenserfolg

Welche Berechnung ist hilfreich?

Aufwendungen abzüglich der Erträge nach Aufwandsarten ergibt beim Gesamtkostenverfahren das Betriebsergebnis. Die Betrachtung erfolgt ebenfalls für eine konkrete Abrechnungsperiode. Ausgangsbasis ist bei diesem Verfahren außerdem der Umsatz. Es zählt jedoch der gesamte Umsatz innerhalb einer gesamten Abrechnungsperiode. Aufwendungen und Erträge bucht man nach ihrer Aufwandsart und nach ihrer Ertragsart. Da der veränderte Lagerbestand hierbei noch nicht berücksichtigt ist, wird dieser zum Abschluss der Periode ermittelt. Der Bestand am Ende der Periode steht dem Anfangsbestand gegenüber. Im nächsten Schritt erfassen wir das Ergebnis als Bestandsveränderung in der GuV.

Beispiel Fahrradgeschäft: Mit Abschluss der Inventur lässt sich ein zutreffendes Betriebsergebnis ausweisen. Bei laufend aktualisierter Lagerwirtschaft sind betriebswirtschaftliche Auswertungen mit wesentlichen Kennziffern auch innerhalb der Periode möglich.

Betriebsergebnis – Gewinn – Unternehmenserfolg

Das Betriebsergebnis bezeichnet man auch als operatives Ergebnis. Es dient der Darstellung, wie erfolgreich ein Unternehmen mit dem eigentlichen Geschäftszweck ist. Ein weiterer Fachbegriff ist daher „Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“. Nicht immer kommt es zur Veröffentlichung der Kennzahl von Unternehmen. Sie vermittelt einen wesentlichen und aktuellen Eindruck hinsichtlich des Unternehmenserfolgs.

Neben den betrieblichen Aufwendungen entstehen in Unternehmen eine Vielzahl von finanziellen Aufwendungen außerhalb des typischen Betriebszwecks. Dazu gehören hauptsächlich Steuern und Zinsen. Weitere betriebsfremde Aufwendungen sind beispielsweise Spenden. Betriebsfremde Erträge sind neben den außerordentlichen Erträgen, wie das Beispiel Verkauf eines Fahrzeugs, beispielsweise Zinsen.

Betriebsergebnis

Verschiedene Stellen benötigen das BE

Der Gewinn eines Unternehmens zeigt den Unternehmenserfolg. Am Ende müssen auch betriebsfremde Aufwendungen vom Unternehmen bezahlt werden. Außerordentliche Erträge landen ebenfalls in der Firmenkasse. In der Bilanz eines Unternehmens erscheint der Unternehmenserfolg durch die  Abweichung des Kapitals im Verlauf des Geschäftsjahres. In den meisten Unternehmen ist das Geschäftsjahr identisch mit dem Kalenderjahr.

Bedeutung des Unternehmenserfolgs

Jedes Unternehmen strebt einen positiven Unternehmenserfolg an. Darüber hinaus ist, je nach Größe des Unternehmens, für weitere mittelbar oder unmittelbar Beteiligte der Unternehmenserfolg relevant:
  • Fremdkapitalgeber: Banken setzen bei ihrer Kreditvergabe einen positiven Unternehmenserfolg voraus. Ergeben sich auf Dauer keine Gewinne, streicht die Bank die Kreditlinien.
  • Eigenkapitalgeber: Bei Aktiengesellschaften sind dies die Aktionäre, die sich spätestens zur Hauptversammlung vom Vorstand über den Unternehmenserfolg informieren lassen.
  • Investoren: Potenzielle Anteilseigner bewerten ihr mögliches Investment anhand des Unternehmenserfolgs. Dies erfolgt oft im Verhältnis zum Umsatz.
  • Mitarbeiter: Der Unternehmenserfolg entscheidet ebenso darüber, ob Mitarbeiter langfristig ihren Arbeitsplatz behalten. Daneben lockt ein positiver Unternehmenserfolg qualifizierte neue Mitarbeiter an.